General, Probe & Musik!

veröffentlicht am 23. Februar 2024 10:00 Uhr

Bad Elster/CVG. Im Rahmen der 20. Int. Chursächsischen Meisterkurse Bad Elster und der derzeitigen Probearbeiten zum 6. Symphoniekonzert »Klassik-Echo« am Sonntag, den 25. Februar im König Albert Theater Bad Elster, haben wir den Dirigenten, GMD Florian Merz, kurz zum Programm befragt, um etwas mehr über die musikalische Orchesterarbeit im Vorfeld zu erfahren. Viel Vergnügen!

Welche Stelle des Konzerts sollte das Publikum besonders beachten und warum?
Die Einstiege des Orchesters nach den Solokadenzen der Solisten! Die Solokadenzen, das heißt, die Stellen, an denen der bzw. die Solistin länger ganz alleine musiziert und das Orchester pausiert, sind in der Regel für den Solisten die zumindest technisch anspruchsvollsten Passagen eines Werkes, hier kann er/sie zeigen, was er/sie alles kann. Und wenn dann nach der Kadenz das Orchester wieder einsetzt, alles gut für den/die Solistin geklappt hat, bekommt man von dem Solisten bzw. der Solistin nahezu immer ein Glücksgefühl vermittelt, das unter die Haut geht. Das ist wie im Fußball das Verwandeln eines Elfmeters.

Welche Einzeichnung in Ihren Partituren von heute ist Ihnen besonders wichtig?
Das heute aufgeführte Programm hat einen großen Vorteil: Das Notenmaterial ist sehr gut wissenschaftlich erarbeitet und praktisch umsetzbar, so dass es zwar viele kleine, aber keine signifikant großen Einzeichnungen gibt. Vielmehr muss man aber als Dirigent und Orchestermusiker den vielen, jungen Solisten genau zuhören, deren Intentionen sekundenschnell erfassen und mit diesen musikalisch-emphatisch korrespondieren. Das ist wie ein Seil für den Seiltänzer …

Wenn Sie einem der Komponisten eine Frage stellen könnten: Welche Fragen würden Sie wem stellen?
Der hervorragende Joseph Martin Kraus – ein Zeitgenosse Mozarts – ist aufgrund der Existenz Mozarts einer der verkanntesten Komponisten. Ich würde ihn heute gern fragen, ob er darüber frustriert ist.

Wenn Sie an die Königlichen Anlagen Bad Elster in Gänze denken: Zu welchem Ort würde das heutige Programm noch passen?
Das Wiener Klassik Programm passt auch hervorragend – natürlich nur im Sommer – zu einem schattigen Plätzchen für Orchester und Publikum in den Königlichen Anlagen Bad Elster: Im Innenhof des Albert Bades.

Mit Blick auf Ihre anstehenden Dirigate: Worauf freuen Sie sich gerade am meisten?
Ganz besonders freue ich mich auf den 1. März, dann darf ich für Sie, liebes Publikum, Smetanas unbekannteren, aber ebenso kurzweiligen Orchesterwerke anlässlich seines 200. Geburtstages dirigieren.

Herr Merz, wir danken Ihnen für dieses Probeninterview!