General, Probe & Musik!
Bad Elster/CVG. Im Rahmen der derzeitigen Probearbeiten zum 3. Symphoniekonzert 2023/2024 am morgigen Freitag im König Albert Theater Bad Elster, haben wir den Dirigenten, GMD Florian Merz, kurz zum Programm befragt, um etwas mehr über die musikalische Orchesterarbeit im Vorfeld zu erfahren. Viel Vergnügen!
Welche Stelle des Konzerts sollte das Publikum besonders beachten und warum?
Das große Finale im Finale! Das ganze Orchester braust wie ein wachsender Sturm auf - aber im pianissimo. Und dann kommt mit doppelter Kraft und in doppelter Wirkung die Fanfare als Happy End zur Coda eines großartigen Werkes.
Welche Einzeichnung in Ihren Partituren von heute ist Ihnen besonders wichtig?
Bartóks Konzert für Orchester ist ein hochvirtuoses Werk - für die Musikerinnen und Musiker, wie auch für den Dirigenten. Die wichtigesten Einzeichnungen sind hier die z.T. »unerwarteten« Taktwechsel - und davon gibt es Unmengen! Und entsprechend viele Achtungszeichen gibt es auch in meiner Partitur ;-)
Wenn Sie einem der Komponisten eine Frage stellen könnten: Welche Fragen würden Sie wem stellen?
Die Tempi-Frage an Bartok! Es gibt von ihm hier mehrfach Widersprüchliches. »Also lieber Herr Bartok, welche Ihrer Tempoangaben stimmen denn nun wirklich?«
Wenn Sie an die Königlichen Anlagen Bad Elster in Gänze denken: Zu welchem Ort würde das heutige Programm noch passen?
In das NaturTheater! Dieser besondere Ort im Waldpark strahlt für mich einen ganz eigenen Frieden aus. Dazu beinhaltet gerade das Bartok-Konzert viele kleine Effekte aus der Natur und die Open-Air-Geräuschkulisse unseres NaturTheaters würde hier als wunderbare »natürliche« Atmosphäre fungieren.
Mit Blick auf Ihre anstehenden Dirigate: Worauf freuen Sie sich gerade am meisten?
Ich möchte zwei Dirigate nennen: Die Oper »Der Vampyr« des sächsischen Meisters Heinrich Marschner am kommenden Freitag (17.11.23) hatte ich im Frühjahr 2020 bereits zur Genralprobe dirigiert - tags darauf ging wegen Corona-Verordnung nichts mehr - die Oper ruhte. Jetzt endlich kann ich diese romantisch-feurige deutsche Oper aufführen! Die aktuelle Spielzeit bescherte mir außerdem als Dirigent bislang vorwiegend opulentere Romantik und Musik des 20. Jahrhunderts. Deshalb freue ich mich umso mehr auf Bach und Händel zur Eröffnung unserer 21. Chursächsischen Winterträume auf historischen Instrumenten des Barock am 1. Dezember – Quasi »back to the roots« - Transparenz vom Feinsten!
Herr Merz, wir danken Ihnen für dieses Probeninterview!