General, Probe & Musik!
Bad Elster/CVG. Im Rahmen der derzeitigen Probearbeiten zum 2. Symphoniekonzert 2023/2024 am morgigen Dienstag im König Albert Theater Bad Elster, haben wir den Dirigenten, GMD Florian Merz, kurz zum Programm befragt, um etwas mehr über die musikalische Orchesterarbeit im Vorfeld zu erfahren. Viel Vergnügen!
Welche Stelle des Konzerts sollte das Publikum besonders beachten und warum?
Wie in allen Bruckner-Symphonien gibt es auch in der 6. Symphonie Kulminationspunkte – das Publikum kann sich diesem eigentlich nicht entziehen. Eine Besonderheit ist für mich daher im Konzert die Ouvertüre zu den »Festklängen« von Liszt. Nach manch »düsterem Ausflug« schimmert hier an verschiedenen Stellen musikalisch eindrucksvoll eine heiter-festliche Stimmung hindurch, was ein konzertantes Vergnügen bereitet!
Welche Einzeichnung in Ihren Partituren von heute ist Ihnen besonders wichtig?
Bei der Konzertouvertüre »Im Herbst« von Edvard Grieg haben wir versucht, passende Klangfarben einzubauen – wir hoffen, dass diese dann wirklich »herbstlich« klingen.
Wenn Sie einem der Komponisten eine Frage stellen könnten: Welche Fragen würden Sie wem stellen?
Ich würde hier natürlich Bruckner befragen. Bruckner verwendet ab seiner 7. Symphonie neben 4 Hörnern zusätzlich 4 Wagner-Tuben, die gleichfalls von Hornisten gespielt werden. Somit erhält er einen 4+4 Sound – genauso wie Wagner bei seinem »Ring«. Ich würde fragen, ob er bei seiner 6. Symphonie nicht gerne Wagner-Tuben nachorchestriert hätte bzw. warum nicht. Zudem wäre es für mich interessant, warum diese Symphonie deutlich kürzer ist als z.B. die Symphonien 5 und 7.
Wenn Sie an die Königlichen Anlagen Bad Elster in Gänze denken: Zu welchem Ort würde das heutige Programm noch passen?
Das Programm würde entweder in die St. Trinitatiskirche Bad Elster passen (insbesondere Bruckner), aber auch ins NaturTheater – dazu wäre es aber im Herbst zu kalt??
Bei Bruckner denke ich natürlich immer an das einmalige österreichische Augustiner-Chorherrenstift St. Florian - insbesondere hier wirkte Bruckner. Dort in »seiner« Kirche »seine himmlischen Symphonien« aufzuführen ermöglicht einem Dirigenten bestimmt den direkten Kontakt zum Universum … Wahrlich göttlich!
Mit Blick auf Ihre anstehenden Dirigate: Worauf freuen Sie sich gerade am meisten?
Tschaikowsky ist eine meiner großen Leidenschaften und so freue ich mich, dass ich am 13. Oktober dessen Oper »Jolanthe« dirigieren darf. Desweiteren bereite ich mich aktuell auf das Gemeinschaftskonzert mit dem Sinfonieorchester Kiew vor, wo ich das anspruchsvolle Werk »Konzert für Orchester Sz 116 BB 123« von Bela Bartók aufführen werde – auf Beides freue ich mich sehr!